Das Feuer ist der Mittelpunkt einer jeden Lagerstätte. Es spendet uns Licht und Wärme, es gibt nach einem anstrengenden Fahrtentag nichts schöneres als gemeinsam am Feuer zu sitzen und zu singen. Auch dient uns das Feuer dazu, warmes Essen zuzubereiten. Spätestens dann, wenn er das erste Mal Küchendienst hat, lernt jeder Pfadfinder, mit dem Feuer umzugehen und vielleicht auch selbst ein Feuer zu entfachen. Das ist manchmal schwieriger als man denkt, denn zunächst gilt es, die richtigen Hölzer auszuwählen und dann muss man das Feuer auch noch entzünden. Wer dies je in strömendem Regen versucht hat, weiß, wovon ich rede. Doch genug der Vorworte, im folgenden wollen wir ein paar typische Feuerarten und Feuereinsatzgebiete auf Fahrt und Lager vorstellen.
Feuerarten auf Fahrt
Die Feuerarten, die bei uns am häufigsten Anwendung finden, sind das Pyramiden- und das Pagodenfeuer. Ersteres ist ein Allzweckfeuer, das täglich zum Einsatz kommt, letzteres ist ein Feuer, das vor allem für feierliche Momente Anwendung findet.
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Ein klassisches Pyramidenfeuer, es brennt hier zum Abendkreis in einer unserer Jurten. Man kann die Pyramide, die alle zur Spitze strebenden Stöcke, erkennen. | Ein kleines Pagodenfeuer, auch dieses wurde zum Abendkreis errichtet. Man erkennt sehr gut die klassiche Pagodenform aus parallelen Stöcken. |
Das Pyramidenfeuer hat den Vorteil, das es einfach zu errichten ist und man auch ständig, ohne die Grundform des Feuers zu zerstören, Holz nachlegen kann. Auch hat es den Vorteil, dass man es leicht bauen kann, es das Essen schnell erwärmt, da es sehr viel Hitze entwickelt. Desweiteren kann man ein Pyramidenfeuer, wenn man das Holz nur steil genug anstellt, zur Not auch mit sehr nassem Holz betreiben. Fast jeder kann nach seiner ersten Fahrt ein Pyramidenfeuer errichten. Im Gegensatz dazu brennt das Pagodenfeuer mit der gleichen Menge Holz länger, auch ist ein Pagodenfeuer meist größer als eine Pyramide. Die großen Feuer, die wir zu unseren Feiern entzünden, sind meist Pagoden. Neben diesen beiden "Standardfeuern" sind oft situationsabhängig auch andere Feuerkonstruktionen besser, es kommt halt immer darauf an, wofür man ein Feuer braucht und was man an Holz zur Verfügung hat.
Feuer - wozu?
Wie schon oben erwähnt, ist das Feuer der Mittelpunkt eines jeden Lagers, zunächst dient es in
unseren Abendkreisen, in denen wir vor allem singen, als Licht und Wärme spendende Mitte, auch unsere
Feierstunden finden in einem Kreis um das in der Mitte lodernde Feuer statt, hier seht Ihr einmal ein Feuer von
einem der großen Lager unseres Bundes (ein Pagodenfeuer übrigens):

Aber das Feuer dient auch profaneren Zwecken, man möchte ja schließlich auch etwas warmes essen
und trinken, frisch vom Feuer schmeckt ein warmer Tee im Regen gleich nochmal so gut. Wenn man als Küchendienst
mit dem Kochen beginnt, gilt es zunächst ein Feuer zu entfachen. Dies geschieht in der Regel dadurch, dass
man zunächst ein paar kleine Hölzer aufschichtet, diese entzündet und dann immer größeres
Holz nachlegt. Oft kann es hilfreich sein, dem Feuer noch etwas mehr Sauerstoff zuzuführen, es "anzublasen":
Ist das Feuer dann erstmal entfacht, gilt es, die zu erwärmenden Speisen in der richtigen Weise über
das Feuer zu stellen. Zunächst ist da erstmal der Topf zu erwähnen, der meist an einer Kette über
das Feuer gehängt wird, will man nur ein bisschen Wärme, zum Beispiel zum Warmhalten, stellt man ihn
neben das Feuer. Ist eine Pfanne da (wenn nicht, tut's auch ein Topfdeckel), so wird sie zum Braten direkt in
die Glut gestellt:


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